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15.05.18 Unterrichtsqualität – eine Frage der Perspektive

Prof. Dr. Esther Brunner

Ist die Beurteilung der Unterrichtsqualität abhängig von der Wahl der Analyseinstrumente? Im Rahmen des BiSE Forschungskolloquiums an der Pädagogischen Hochschule Thurgau beschäftigte sich Prof. Dr. Esther Brunner, PHTG, mit dem Thema Unterrichtsqualität am Beispiel einer Mathematikstunde.

«In einer explorativen Studie, die sich einer vermuteten, aber noch wenig bekannten Problemlage nähert, wird eine Mathematikstunde mit drei verschiedenen Instrumenten eingeschätzt», so Prof. Dr. Esther Brunner. Für die Analyse ausgewählt wurde eine videografierte Mathematikstunde, die von einer Lehramtsstudentin in einer sechsten Klasse gehalten wird. Diese videografierte Stunde wird mit drei unterschiedlichen Instrumenten eingeschätzt. Dabei interessiert, inwiefern die Einschätzung desselben Unterrichts mit unterschiedlichen Analyseinstrumenten zum gleichen Ergebnis kommen oder ob die eingeschätzte Qualität abhängig vom gewählten Instrument gewertet wird. Die Ergebnisse des Ratings zeigen, dass die Qualität derselben Mathematikstunde je nach Analyseinstrument unterschiedlich eingeschätzt wird und dass insbesondere fachliche Korrektheit des Unterrichts unterschiedlich stark berücksichtigt wird. Dieser Umstand ist sowohl für die Forschung wie für die Praxis bedeutsam. Die Erkenntnisse münden in eine Erweiterung des Konstrukts der Qualität von Fachunterricht, indem ein Entwurf eines hierarchisch gegliederten Modells zur Qualität von Fachunterricht zur Diskussion gestellt wird.

Die Studie ist mittlerweile veröffentlicht und kann nachgelesen werden:
Brunner, Esther (2017). Mathematikunterricht in Mehrjahrgangsklassen der Primarschule: Eine Deskription entlang verschiedener Gestaltungselemente und Einschätzungen der Lehrpersonen. Journal für Mathematik-Didaktik, 38, (1), 57-91. DOI: 10.1007/s13138-016-0109-1 (Online first; erscheint 2018 in JMD, 38, (2).

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