Quereinstieg an der PHTG

Lehrperson im zweiten Bildungsweg – Quereinstieg an der PHTG

Dan Vetsch
Studiengang Primarstufe, Studienjahrgang 2017/18

Welchen Erstberuf haben Sie erlernt und wie lange haben Sie auf diesem gearbeitet?
Ursprünglich bin ich gelernter kaufmännischer Angestellter. Ich habe die klassische dreijährige KV-Lehre 2005 abgeschlossen und drei Jahre später die Berufsmaturität im Vollzeitstudium nachgeholt. Darauf habe ich in diversen Firmen und Branchen kaufmännische Positionen besetzt. Ab 2012 habe ich mich auf Marketing, Produkt Management und Kommunikation spezialisiert. Aus diesem Grund habe ich mich 2015 zusätzlich zum Marketingfachmann mit eidg. Fachausweis ausbilden lassen. Insgesamt war ich somit vor Studienanfang 15 Jahre als kaufm. Angestellter tätig.

Was hat Sie dazu bewegt, dass Sie den Weg als Lehrperson einschlagen möchten?
Ich war schon länger unzufrieden mit der allgemeinen Situation in der Privatwirtschaft. Auch der ständige Profit- und Budgetdruck, die mangelhafte soziale Komponente und die fehlenden langfristigen Aufstiegsmöglichkeiten waren für mich unbefriedigend. Während meiner Zeit im Berufsleben habe ich jedoch immer mit den Auszubildenden in den Betrieben gearbeitet und ihnen Nachhilfe gegeben oder sie beim Schulstoff unterstützt. Dadurch wurde mir klar, dass ich Freude daran habe, andere beim Lernen zu begleiten und es mir liegt, Stoff zu vermitteln. Auch mein Umfeld hat mich ermutigt, dass der Beruf der Lehrperson sehr gut zu mir passen würde. Das war die Bestärkung, die mich endgültig dazu bewogen hat, das Studium in Angriff zu nehmen.

Wie lief die Zulassung sur dossier an der PHTG ab? Mussten Sie spezielle Auflagen erfüllen oder konnten Sie sich die Vorleistungen anrechnen lassen?
Die Auflagen zur Aufnahme sur dossier bestanden darin, das dreissigste Altersjahr erreicht zu haben, im Besitz eines BMS-Abschlusses zu sein sowie insgesamt bisher mind. 300 Stellenprozent in einem Beruf gearbeitet zu haben. Dies ermöglichte es mir, prüfungsfrei und ohne Vorleistungen wie AbS (Allgemeinbildendes Studienjahr) oder PMS (Pädagogische Maturitätsschule) zum Studium zugelassen zu werden. Danach musste ich die formale Anmeldung einreichen und dazu all meine bisherigen Arbeitszeugnisse und Unterlagen hinzufügen. Für die Fächer Natur, Musik und Mathematik wurden mir Arbeitsaufträge erteilt, die ich auf ein festgelegtes Datum zu erfüllen hatte und den entsprechenden Fachdozenten bilateral präsentieren musste. Dazu kam noch ein allgemeines Gespräch über mich als Person, meine Motivation und Erfahrungen. Aufgrund dieser Leistungen wurde anschliessend beschlossen, ob ich zum Studium zugelassen werde. Spezifische Vorleistungen, welche ich mir anrechnen lassen konnte, hatte ich nicht .

Haben Sie es als schwierig empfunden, nachdem Sie bereits voll im Arbeitsleben standen, wieder die Schulbank zu drücken?
Für mich persönlich, nein. Ich gehe seit jeher gerne in die Schule und habe Spass am Lernen. Dazu habe ich während meiner Berufstätigkeit regelmässig Weiterbildungen absolviert. Wieder in ein Vollzeit-Studium einzutreten, ist jedoch durchaus eine Herausforderung – aus organisatorischer und vor allem finanzieller Sicht. Für mich wäre dies auch nur sehr schwer umzusetzen, wenn ich meine Partnerin nicht hätte, die den Grossteil der finanziellen Last während der drei Jahre trägt. Ich versuche, nebenbei so viel wie möglich und vernünftig ist zu arbeiten, was jedoch eine zusätzliche Belastung darstellt. Es braucht eine stabile Mischung aus Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen und Unterstützung, um dies durchziehen zu können.

Empfinden Sie es als Vorteil Ihren Mitstudierenden oder Ihren Schülerinnen und Schülern gegenüber, dass Sie vor dem Studium bereits Berufserfahrungen sammeln konnten?
Ich empfinde es durchaus als Vorteil, nicht zwangsläufig nur Berufserfahrung, aber vorab generell Lebenserfahrung gesammelt zu haben. Es gibt mir ein vielfältiges Rüstzeug, welches ich im Studium verschiedentlich einbringen kann. Seien es Stressbewältigungsstrategien, die Fähigkeit, Themen relativ locker ad hoc präsentieren zu können oder neu Gelerntes mit bereits gemachten praktischen Erfahrungen verknüpfen zu können. Immer wieder kann ich auf meine Lebenserfahrung zurückgreifen, was durchaus hilfreich ist. Dazu habe ich natürlich in vielerlei Hinsicht gefestigte Meinungen und kann diese gut vertreten. Rückmeldungen meiner Mitstudierenden bestätigen dies und ich bin immer wieder froh, diesen Vorteil für mich nutzen zu können.

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