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02.06.18 Folgetagung für Spielgruppenleiterinnen im Kanton Thurgau

An der zweiten Tagung des Projekts FSE-TG, die von der Pädagogischen Hochschule Thurgau organisiert worden ist, ging es um das Thema Mehrsprachigkeit in Spielgruppen. Claudia Neugebauer (PHZH) vermittelte in ihrem Referat Grundlagen und pädagogische Konsequenzen für die Spielgruppenarbeit. Danach wurden in vier Workshops verschiedene Aspekte des Themas unter die Lupe genommen. Die Tagung war von einer engagierten Diskussion verschiedener Fragen aus dem Praxisfeld geprägt.

Spielgruppen können einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Bildungschancen aller Kinder leisten. Kinder werden hier in altersgemässer Weise in ihren Bildungsprozessen begleitet. Sie begegnen anderen Kindern im ähnlichen Alter, sammeln Erfahrungen in Kindergruppen und werden mit der schulischen Bildungssprache vertraut. Spielgruppenleiterinnen können das Lernen der Kinder durch die Ausgestaltung von Bildungsprozessen anregen und unterstützen. Dabei geht es darum, mit Kindern Gespräche zu führen – Erlebnisse zu berichten, Geschichten zu erfinden, Sachverhalte zu erklären oder Standpunkte auszuhandeln. Solche herausfordernden Sprachhandlungen werden in pädagogischen Einrichtungen bisher noch zu wenig gezielt gefördert. Kinder sind bei solchen Gesprächen mit Interesse und Engagement dabei und lernen Sprache eingebettet in die Alltagskommunikation – auch wenn sie mit der deutschen Sprache noch unvertraut sind. Eine qualitativ gute situative Sprachbildung entspricht der Altersgruppe der 2.5- bis 4-jährigen Kinder, ist mit der bewährten Spielgruppenpädagogik gut vereinbar und bewirkt mehr als Deutschtrainings oder Deutschkurse.
An der Folgetagung des Projekts «Frühe Sprachbildung entwickeln in Spielgruppen des Kantons Thurgau» lag der Fokus auf dem Thema «Mehrsprachigkeit». Claudia Neugebauer (PHZH) reflektierte mit den Teilnehmenden zunächst ihre eigene Sprachensituation und ihr Verständnis von Mehrsprachigkeit. Sie wies u.a. darauf hin, dass Mehrsprachigkeit weltweit gesehen der Normalfall ist (über 60% der Weltbevölkerung verwendet im Alltag mehrere Sprachen). Im zweiten Teil ihres Referats beleuchtete sie verschiedene Aspekte von Mehrsprachigkeit in Spielgruppen, z.B. den eigenen Sprachgebrauch bei der Arbeit mit den Kindern und die Beratung der Eltern. Im Verlauf des Vortrags wurden verschiedene Fragen der Teilnehmenden aufgenommen und engagiert diskutiert. Dabei entstand auch ein Vorschlag, wie Spielgruppenleitende den Entscheid zwischen Dialekt und Hochdeutsch als Spielgruppensprache treffen können. Im Anschliessenden Workshopteil befassten sich die Teilnehmenden vertieft mit den Themen «Gsprächlitisch» (Claudia Neugebauer, PHZH), «Zusammenarbeit von Spielgruppe und Logopädie» (Judith Maier), «Mit Eltern erfolgreich zusammenarbeiten» (Michèle Sutter, PHSG) und «Videowerkstatt» (Gabriela Pfister und Katharina Kirchhofer). Abschliessend informierten Kathrin Wetli über die Fach- und Kontaktstelle Spielgruppen Thurgau und Dieter Isler über das neue Fachkonzept «Frühe Sprachbildung». Die Tagung wurde von Claudia Hefti organisiert und geleitet und von 25 Teilnehmerinnen (Spielgruppenleiterinnen und Vertreterinnen des DEK und des AV) besucht.

Das Projekt «Frühe Sprachbildung entwickeln in Spielgruppen» wird auch in den Kantonen Bern (FSE-BE) und Zürich (FSE-ZH) durchgeführt. Es wird von der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich und der familienservice GmbH realisiert und von den beteiligten Kantonen sowie vom Bund subventioniert.

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