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07.03.11 Im Westen nichts Neues…

Die Schweizer JAMES-Studie, ein Pendant zur deutschen JIM-Studie, untersucht das Medienverhalten der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren. Die aktuellen Ergebnisse zeigen nicht viel Neues…

Die "Jugend, Aktivitäten, Medien Erhebung Schweiz 2010" zeigt das medienverhalten der Schweizer Jugendlichen auf, wobei auf die Unterschiede zwischen Mädchen und Knaben, Stadt- und Landjugend sowie die Sprachregionen fokussiert werden. Als wichtigste Erkenntnisse kann man festhalten, dass sich das Medienverhalten nicht grundlegend geändert hat, dass der Fernseher auf seiner Position vom Computer überholt wurde und dass die Ergebnisse der Deutschschweiz stärker an jene der JIM-Studie anlehnen als jene der West- und Südschweiz. Computer sind fast überall vorhanden, Smartphones verbreiten sich "rasant" und es gibt anscheinend über 300'000 Jugendliche mit Facebook-Account. Wirklich neu scheint mir das auch nicht, und wer einige Kontakte zu Jugendlichen in diesem Alter hat, hätte das auch aus dem Bauch heraus feststellen können. Und dass "forschungs- und wissenschafts-typisch" davor gewarnt wird - vor Allem an die Adresse von Pädagogen und Bildungspolitikern - spricht zwar für eine differenzierte und seriöse Betrachtungsweise, bringt aber auch nicht richtig weiter. Mir persönlich wird viel zu wenig geklärt, wie es mit der Medienkompetenz von Jugendlichen nun wirklich steht. Was tun die 300'000 Facebook-Nutzerinnen und -nutzer, wie nutzen sie Ihre Smartphones, was "simsen" sie sich laufend? Ist die Informationssuche im Internet nun effizient und relevant, sind sich Zwölfjährige bewusst, was Pornos per MMS bewirken können, reflektieren sie ihr eigenes Tun oder geht es eher darum, im Strom der Gleichaltrigen zu schwimmen? Ach ja, und waren wir - zwar noch ohne Handy, Computerspiele und Internet - reflektierter? JAMES hat mich nicht mit viel Neuem bedient, die neue Studie erhellt nicht stärker als die letztjährige. Ich wünsche mir eine Studie, die sich vertieft mit der Qualität von Mediennutzung befasst und mir weniger statistisches Material um die Ohren haut, um wie viele Prozent sich nun die Anzahl Computer in Schweizer Haushaltungen verändert hat. Sonst bleibt nicht viel mehr als: "Same procedure as last year? Same procedure as every year!".

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