14.03.16 Nachhaltigkeit im Tourismus – (k)eine Utopie?
Ist Nachhaltigkeit im Tourismus utopisch, umsetzbar oder gar eine Zukunftschance? Doch wie kann eine auf ökologische, soziale und ökonomische Ausgeglichenheit ausgerichtete Tourismusstrategie entwickelt werden? Am Fallbeispiel Tourismus in Valposchiavo untersuchte das Europäische Tourismus Institut an der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden im Rahmen eines internationalen Projektes mit einem systemanalytischen Ansatz die Zusammenhänge zwischen Tourismus, Gesellschaft und Wirtschaft. Felix Keller, der neben seiner Beschäftigung am ETI einen Lehrauftrag in Umweltbildung an der ETH Zürich und ein gemeinsames Forschungsprojekt im Bereich der Bildung für nachhaltigen Entwicklung gemeinsam mit der PHTG begleitet, zeigte in seinem Referat eindrücklich auf, welche Lösungswege das Valposchiavo eingeschlagen hat, um nachhaltigen Tourismus zu etablieren. Die aus der Systemanalyse abgeleiteten Erkenntnisse ermöglichten die Entwicklung von nachhaltigkeitsorientierten Szenarien und darauf ausgerichtete Tourismusstrategien. Die Stärke der Herangehensweise im Fall Valposchiavo lag in der Ganzheitlichkeit, die durch die computergestützte Analyse von vernetzten Zusammenhängen zu Stande kam. Damit wurde der Weg zu attraktiven Visionen wie einer 100% Bio-Produktion im Valposchiavo, der Nutzung des UNESCO Weltkulturerbe-Labels und das Projekt Natur-Kultur und Wirtschaft im Einklang begehbar.
Bereichernde Folklorebeiträge
Der internationale Abendanlass wurde mit einem exemplarischen Einblick in Tourismusprojekte verschiedener Regionen auf dem Globus bereichert. Studierende aus Bolivien, China, Israel sowie Nord-Irland, die sich zurzeit an der PHTG aufhalten, erläuterten Beispiele für nachhaltige Tourismusprojekte in ihrem jeweiligen Land. Der Abend wurde mit einem Markt und mit Kultur und Folklorebeiträgen der bolivianischen Studierenden abgerundet.
Der Anlass findet jährlich im Rahmen des Delegationsbesuches aus La Paz statt, bei dem Studierende der Partnerschule Escuela Superior de Formación de Maestros Simón Bolívar (ESFMSB) in La Paz, Bolivien für zwei Wochen an der PHTG weilen.
Text: Prof. Dr. Christina Colberg, Dozentin Natur, Mensch und Gesellschaft