26.04.17 Ringvorlesung «Relevanz des Fantasiespiels für die kindliche Entwicklung»
Dipl.-Psych. Dorothee Seeger-Holodynski, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Münster, stellte unter dem Titel «Das Potential des soziodramatischen Rollenspiels zur Förderung der sozio-emotionalen Kompetenzen im Vorschulalter» das aktuelle Forschungsprojekt vor. In diesem Projekt werden mit märchenbasierten Rollenspielintervention die sozio-emotionalen Kompetenzen der Kinder gefördert. Mittels adäquater Unterstützung (Scaffolding) während des angeleiteten Rollenspiels werden die Emotionsepisoden der Märchen in spielerischer Weise inszeniert. Dabei zeigten die Kinder, welche Unterstützung erhielten bessere Werte im Verständnis von Emotionsepisoden sowie in der Rollenspielkompetenz vergleichen zur Kontrollgruppe ohne Scaffolding. Darüber hinaus war das Rollenspielniveau umso elaborierter, je besser die Spielleiterden die Kinder im Spiel anleiteten.
Barbara Weiss, Absolventin des Masterstudiums Frühe Kindheit, Dozentin PHTG, betonte in ihrem Beitrag mit Titel «Die Bedeutung einer aktiven Spielbegleitung für die Fantasiespielqualität von Spielgruppenkindern», dass auch das Fantasiespielspielen erlernt werden muss. In dieser ersten Studie (releFant pre1) wurde untersucht, welche Art von Spielbegleitung das Niveau des Fantasiespiels der Kinder erhöhen kann. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen auf, dass eine aktive Fantasiespielbegleitung (zum Beispiel durch Modellieren und Mitspielen) die Qualität des Fantasiespiels erhöhen kann. Insgesamt zeigten sozial kompetente Kinder ein höheres Niveau der Fantasiespielqualität.
Beide Referentinnen sind sich einig, dass durch eine aktive Spielbegleitung sich das soziale Fantasiespiel positiv auf die Entwicklung der Kinder (soziales Verhalten und zugrundeliegende emotionale und kognitive Prozesse) auswirken kann.
Text: Carine Burkhardt Bossi, Leiterin Studiengang Master Frühe Kindheit