01.09.17 Tagung: Wem «gehört» die Schule?
Die Tagung war national ausgerichtet, denn die Schweiz mit den 2255 Gemeinden, 26 Kantonen, der Erziehungsdirektorenkonferenz EDK und dem Bund gaben genug Anlass, sich mit Themen der Bildungspolitik eingehend zu beschäftigen. In vielen Kantonen verfügen die Schulgemeinden über eine hohe Schulautonomie. Die Bedeutung internationaler Akteure z. B. der OECD wurde auch berücksichtigt. Traditionell liegt die Hoheit über das Bildungswesen gemäss Verfassung von 1874 auch mit der aktuellen Bundesverfassung von 1999 (Stand 2017) bei den Kantonen, auch wenn der Bund mit dem Art. 62 Abs. 4 mehr bestimmen kann. In den vergangenen rund 30 Jahren mehrten sich jedoch die Akteure innerhalb und ausserhalb des Bildungswesens, die Mitsprache geltend machen und machen wollen. So wurde an der Tagung z. B. erörtert, welche Rolle die EDK im Bildungswesen spielt, wie die Schulqualität durch die Kantone gesichert wird und wie die Schulleitung im Thurgau in das heute gültige Gesetz über die Volksschule aufgenommen wurde. Diskutiert wurde die gern verwendete Formulierung «Steuerung des Schulwesens» und es zeigte sich, dass das gar nicht so einfach ist, wie der Begriff «steuern» das unterstellt. Wie zu erwarten, konnte kein «Besitzer» der Schule ausgemacht werden, wohl wurde klar, wer auf welchen Ebenen Verantwortung zu übernehmen hat. In sechs Hauptvorträgen und zwölf Seminaren wurden Forschungsarbeiten vorgestellt und rege diskutiert. Die Beiträge werden 2018 mit einem Buch publiziert.
Interessierte können sich jetzt schon einen Überblick über die Themen verschaffen.