- Forschungsabteilung
- Professur Mathematikdidaktik
- Dozierendenforschung
- Forschungsstelle Medienpädagogik
- Brückenprofessur Empirische Bildungsforschung
- Brückenprofessur Entwicklung und Bildung in der Frühen Kindheit
- Brückenprofessur Fachdidaktik der Naturwissenschaften
- Binationales Zentrum für Qualitative Methoden
Peer Coaching als Werkzeug zur Unterrichtsentwicklung
Projektbeschrieb
Gegenseitige kollegiale Hospitationen sind eine beliebte Massnahme der Schul- und Unterrichtsentwicklung, wobei die Wirkung von Hospitationen von der Qualität der in Gang gesetzten Interaktionsprozesse abhängig ist. Die PHTG bietet aus diesem Grund unter dem Namen Peer Coaching SCHILW-Kurse an, die zum Ziel haben, den fachspezifischen Dialog über Lehr-Lernprozesse und die Kooperation zwischen Lehrpersonen anzuregen.
Peer Coaching basiert auf dem Fachspezifisch-Pädagogischen Coaching (Staub, 2004; West & Staub, 2003) und unterscheidet sich in einigen Punkten grundsätzlich von kollegialer Hospitation. Indem Lehrpersonen in der gemeinsamen Vorbereitung, Durchführung und Nachbesprechung von Unterricht Planungsroutinen gezielt mit Fragen unterbrechen, wird der unterrichtsbezogene kollegiale Austausch gefördert und die Einführung von Innovationen ins unterrichtliche Handlungsrepertoire unterstützt. Im Zentrum steht dabei immer das Lernen der Schülerinnen und Schüler.
In einer explorativen Interventionsstudie untersuchten wir vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2007 die Prozesse und Auswirkungen im Kontext einer Weiterbildung zu kollegialem Unterrichtscoaching an zwei Thurgauer Schulzentren. Die Auswertungen der wiederholt mittels Fragebogen und Interviews erhobenen Daten zeigen, dass an den Pilotschulen eine Intensivierung und Vertiefung der unterrichtsspezifischen Kooperation zwischen Kolleginnen und Kollegen zu beobachten ist. Insbesondere zugenommen haben die gemeinsame Unterrichtsplanung und -reflexion sowie das gemeinsam verantwortete Unterrichten. Kollegiales Unterrichtscoaching wird an den Interventionsschulen auch mittelfristig als Ansatz zur Unterrichtsentwicklung eingesetzt.