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13.11.18 Babys, Eltern und Fachpersonen in Not?

Am 13. November fand im Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI) in Zürich das diesjährige Herbstmeeting des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit statt, zu dem auch die Pädagogische Hochschule Thurgau gehört. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Leitfrage «Babys, Eltern und Fachpersonen in Not?». Den Einladungen folgten Kooperationspartner aus unterschiedlich spezialisierten wissenschaftlichen sowie praxisnahen Bereichen. Neben den Partnern des Kompetenznetzwerks waren zwei Medienschaffende am Diskussionstisch vertreten. Mit dieser Einladung wurde das Ziel verfolgt, den aktuellen Anliegen und besonderen Lebenslagen von Kleinstkindern und Eltern in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Am siebten Herbstmeeting nahmen rund 45 Interessierte teil. Im Anschluss an die Begrüssung und das Impulsreferat von Heidi Simoni, Institutsleiterin MMI, und Carine Burkhardt Bossi, Leiterin Masterstudiengang Frühe Kindheit PHTG, erfolgte eine Einführung in das Thema der Kommunikation durch den Gastmoderator, Kommunikationsberater Thomas Graf. Im Fokus der drei parallel ablaufenden Gruppenworkshops am Vormittag wurden Inhalte rund um den Start ins Leben sowie das Säuglingsalter von Fachpersonen der Frühen Kindheit kritisch betrachtet und unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. In den darauffolgenden Kommunikationsworkshops im Plenum wurden zu ausgewählten Themen, die sich auf für Säuglinge als kritisch erachtete Lebensumstände bezogen, Botschaften und Anliegen formuliert. Zwei brisante Themen wurden anschliessend mit dem Journalisten Robin Schwarzenbach von der Neuen Zürcher Zeitung und der Journalistin Claudia Blumer vom Tages-Anzeiger angeregt diskutiert. Dabei stellte sich erstens die Fragmentierung der Biografie von Säuglingen, die im Rahmen von Kindesschutzmassnahmen institutionalisiert aufwachsen, als Anliegen heraus. Die Fachleute waren sich darin einig, dass ein Case Management zwar unabdingbar, aber nicht ausreichend sei, um den betroffenen Kindern dabei zu helfen, ein kohärentes Gefühl für die eigene Lebensgeschichte zu entwickeln. Vielmehr müssten ihre Eltern und weitere Bezugspersonen genau dabei unterstützt werden oder es müsse, wenn nötig, eine Person gefunden werden, die diese Funktion stellvertretend übernimmt. Zweitens wurde die Notwendigkeit diskutiert, familienergänzende Arrangements konsequent im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Lebenswelten für Säuglinge in den Blick zu nehmen.

In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass der gesellschaftliche Druck und der Zeitmangel nicht nur die Eltern und Fachpersonen vor eine grosse Herausforderung stellen, sondern dass sich diese Umstände in der Folge auch auf die Entwicklung und die Gesundheit der Säuglinge auswirken können. Zuletzt manifestierte sich der Wunsch, die Gesamtgesellschaft stärker für die frühsten Lebensphasen und für den Blick des Kindes zu sensibilisieren. Die Frage, wer die belastbare Verantwortung für die Anliegen der Kleinsten tragen solle, blieb jedoch offen.

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