24.04.19 «MatheWeltweit»: Eine Ausstellung in der MDZ Bibliothek
Ob Thai, Urdu oder Koreanisch, so vielfältig und unterschiedlich Sprachen sind, so einfach und universell ist die mathematische Sprache: Sie wird weltweit verstanden. Das liegt an ihrer symbolischen Darstellung: 2 + 5 bleibt auch in koreanischen Mathematikbüchern 2 + 5 und Pi bezeichnet auch in indischen Büchern die Kreiszahl und damit das Verhältnis zwischen Umfang und Durchmesser eines Kreises. Auch ohne die Aufgabenstellung in einem mongolischen Mathematikbuch zu verstehen erkennt man, dass es sich bei a²+b²=c² um den Satz des Pythagoras handelt und somit um flächengleiche Quadrate über den beiden Katheten mit demjenigen über der Hypotenuse. Erstaunlich viel kann man bei einem Blick in ein Kambodschanisches Mathematikbuch verstehen, ohne die lokale Sprache zu sprechen! Das ist dank der Kraft der mathematischen Sprache möglich, die universell verstanden werden kann, was zu einem weltweit möglichen Austausch führt.
In der Ausstellung «MatheWeltweit», die in Zusammenarbeit mit der MDZ Bibliothek und Prof. Dr. Esther Brunner, Fachbereich Mathematik entstanden ist, werden verschiedene Mathematikbücher aus der obligatorischen Schule ganz unterschiedlicher Länder ausgestellt. Interessant ist zum einen, was in den einzelnen Ländern in einer bestimmten Klassenstufe genau gelernt werden soll. Und zum anderen ist es erstaunlich zu sehen, wie sehr sich die Schulbücher unterscheiden – und zwar nicht nur bezüglich Illustration oder Anforderungen, sondern auch im Hinblick auf das verwendete Papier, die Qualität des Drucks usw.
Begleitet wird die Ausstellung durch diverse alte Rechenapparate, Taschenrechner und sonstige mathematische Hilfsmittel aus dem Schulmuseum Mühlebach in Amriswil.
Die bunten Plakate des Thuner Künstlers und ehemaligen Lehrers Eugen Jost verbinden auf beeindruckende Weise Mathematik und Kunst.
«MatheWeltweit» stellt auch eine Übersicht entsprechender Filme zusammen, die sich auf Mathematik beziehen oder auf berühmte Persönlichkeiten aus der Mathematik. Der Film The man who knew infinity zum Beispiel erzählt eine wunderbare Geschichte von einem jungen, mathematisch sehr begabten Inder, der ohne formale mathematische Bildung spürt, dass ein bestimmter Beweis richtig sein muss und schliesslich nach Cambridge zum berühmten Mathematiker Godfrey Hardy kommt, der sein Genie erkennt. Aber auch spannende Thriller wie der Da Vinci Code liegen neben anderen Filmen auf.
Für den Unterricht in der Schule liegen diverse Mathekisten ausgebreitet auf und laden zum Schmökern ein.
Die Ausstellung «MatheWeltweit» und die universelle Sprache der Mathematik überrascht, lädt zum Schmökern ein und verzaubert!