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02.07.19 Online-Medien zur Kompetenzerweiterung nutzen?

Am Mittwoch, den 26. Juni, fand an der Universität Konstanz, der Partnerhochschule der Pädagogischen Hochschule Thurgau, eine Ringvorlesung der Reihe «Forschung und Praxis in der Frühen Kindheit» statt. Die Referentinnen beschäftigten sich mit dem Thema «webmediierte Weiterbildungen zur Kompetenzerweiterung von Fachkräften in der frühkindlichen Bildung».

Prof. Dr. Jennifer LoCasale-Crouch, Research Associate Professor an der University of Virginia (USA), zeigte eindrucksvoll auf, wie bedeutsam die Fachpersonen-Kind-Interaktion für das soziale Verhalten und die Bildungsprozesse von Kindern sind. Vor dem Hintergrund ihrer 15-jährigen Erfahrung legte sie dar, wie sich Online-Weiterbildungen und videobasiertes Coaching technologisch und didaktisch weiterentwickelt haben. Das pädagogische Konzept, welches hinter den Weiterbildungen steht, ist das Intentional Teaching Model. Dieses umfasst vier Schritte: KNOW (Wissensaneignung), SEE (Interaktionen beobachten), DO (Anwendung in der Praxis) und REFLECT (Reflexion und Coaching mit eigenen Videobeispielen). Alle Schritte werden z.B. im Kurs «ECI Toddler» webmediiert umgesetzt. Der Kurs beinhaltet daher zum einen Videolektionen zur Vermittlung von Wissen und zur Schulung der Beobachtungsfähigkeit und zum anderen Aufgaben zur Übung des neuen Verhaltens im Alltag und zum Videografieren von eigenem Handeln sowie Reflexionsaufgaben. Diese Kurselemente werden durch ein Online-Coaching abgerundet. Mehrere Interventionsstudien konnten die Wirksamkeit von Online-Weiterbildungen nachweisen, und dies sowohl für Fachkräfte, die Kinder im Kindergartenalter unterrichten, als auch für Fachkräfte, die Kleinkinder betreuen. 

Jennifer LoCasale-Crouch und ihre Kollegin Kathy Neesen sind derzeit zu Gast am Lehrstuhl von Prof. Dr. Sonja Perren, wo sie die Entwicklung des Weiterbildungsmoduls des iQuaKi-Projekts inhaltlich und technisch unterstützen. In der iQuaKi-Studie soll nach dem Vorbild des amerikanischen ECI-Toddler-Kurses ein an die deutschsprachige Kultur der frühkindlichen Bildung angepasster Online-Weiterbildungskurs entwickelt und später auf seine Wirksamkeit hin überprüft werden. Da der zweite geplante Beitrag infolge der Erkrankung der Referentin kurzfristig abgesagt werden musste, präsentierten Bettina Brun und Yvonne Reyhing den aktuellen Stand der im Rahmen der iQuaKi-Studie entwickelten Weiterbildung. Auch hier wurde deutlich, dass sich neben den fachlichen und pädagogischen Fragen bei der Nutzung von Online-Medien für die Kompetenzerweiterung noch weitere Herausforderungen, beispielsweise hinsichtlich des Datenschutzes und der technischen Umsetzung, ergeben. 

Die Beiträge zeigten nicht nur auf, dass Weiterbildungen im Online-Format auch für Fachpersonen der frühkindlichen Bildung und Betreuung eine zeitgemässe und attraktive Option darstellen, sondern auch, dass mit diesem Weiterbildungsformat die Kompetenzentwicklung von Fachkräften effektiv unterstützt werden kann.

Text: Sonja Perren, Brückenprofessorin Entwicklung und Bildung in der Frühen Kindheit

 

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