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16.09.19 Ohne Sprache keine Bildung

Die Pädagogische Hochschulte Thurgau (PHTG) befasste sich am 16. Thurgauer Hochschultag mit der Schulsprache Deutsch. Die Fähigkeit, mit Texten umzugehen, ist eine wichtige Voraussetzung für Bildungserfolg wie für berufliche und gesellschaftliche Beteiligung.

Einer Geschichte folgen, eine Mathelösung begründen, sich über Sachthemen informieren oder im Klassenrat argumentieren: Nicht nur im Deutschunterricht, sondern beim Lernen in allen Fächern müssen Schülerinnen und Schüler Texte verstehen und selbst verfassen können. Doch wie kann der Erwerb dieser Fähigkeit nachhaltig unterstützt und gefördert werden, vom Kindergarten bis zur Oberstufe? Der Fachbereich Deutsch der PHTG gab beim 16. Thurgauer Hochschultag Einblick in die Ideenwerkstatt von Didaktik, Forschung und Praxis.

Texte fürs Ohr
«Sprachförderung durch Vorlesen» – unter diesem Motto zeigten die PH-Dozenten Dr. Bruno Mock und Dr. Evamaria Zettl, warum Vorlesen mehr ist als Unterhaltung für Kleinkinder. Packend las Bruno Mock den Anfang des Jugendromans «Die schwarzen Brüder» vor. Wie Vorlesen innere Bilder entstehen lässt, sinnliche Eindrücke und Emotionen hervorruft, konnte das Publikum hautnah erleben. Vorlesen weckt die Freude an Literatur, fördert die Konzentration und sogar die Lesekompetenz: Kinder, denen in der Schule regelmässig vorgelesen wird, sind besser im Lesen als Kinder ohne schulisches Vorlesen. Vorlesende Lehrpersonen sind dabei digitalen Vorlesenden weit überlegen, wie ein Vergleich mit der lesenden Sprachassistentin Siri zeigte.

Schreiben – (k)ein Kinderspiel?
Ob Texte schreiben «(k)ein Kinderspiel» sei, fragte Dr. Simone Fässler, Leiterin des Fachbereichs Deutsch, im Gespräch mit dem Lehrer und Spielentwickler Ueli Frei und dem Dozenten und Lehrmittelautor Stephan Nänny. Kreativität entsteht, wo wir die gewohnten Denkmuster verlassen müssen, meinte Ueli Frei und schilderte, wie seine Schülerinnen und Schüler mit dem Würfel-Schreibspiel «IconPoet» Geschichten erfinden. Einen anderen Ansatz verfolgt das Lehrmittel «Die Sprachstarken», das Stephan Nänny mitentwickelt hat: Der Schreibprozess wird unterteilt in vier Teilschritte, die die Schülerinnen und Schüler systematisch erproben, üben und reflektieren. Im

Gespräch wurde deutlich, dass sich die beiden Ansätze nicht ausschliessen: Schreiben braucht sowohl handwerkliches Können als auch Geistesblitze. Und damit der Text für andere gut lesbar ist, wird zum Schluss auch noch die Rechtschreibung überprüft.

Mündliche Texte im Kindergarten
Kinder verfassen schon Texte, bevor sie lesen und schreiben. Prof. Dr. Dieter Isler, Leiter des Schwerpunkts Frühe Sprachbildung der PHTG, zeigt das an einem anschaulichen Beispiel aus dem Kindergartenalltag. Im Schwerpunkt Frühe Sprachbildung sind Forschung, Entwicklung und Weiterbildung eng verzahnt: Die Forschung untersucht, wie 4- bis 8-jährige Kinder in Alltagsgesprächen Texte produzieren und wie Fachpersonen sie dabei unterstützen. Sie entwickelt Massnahmen zur Professionalisierung und überprüft deren Wirksamkeit. Die daraus hervorgehenden Erkenntnisse werden über Weiterbildungen und Materialien in die Praxis zurückgebracht.

Thurgauerlied in Thurgauer Trachten
Die musikalischen Beiträge des Hochschultages wurden von Eva Berger (Musikdozentin PHTG) und dem Frauenvokalensemble PH-Wert gestaltet. Das traditionelle Thurgauerlied brachten sie dieses Jahr in einem Arrangement mit Jodel und anderen Ostschweizer Volksliedern auf die Bühne. Und damit das Bild auch optisch stimmte, trugen alle Sängerinnen die Thurgauer Tracht.

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