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30.09.19 Kreativität fördern an Pädagogischen Hochschulen

Johanna Müller, Grafikerin, freie Künstlerin und Kunstpädagogin, gab in ihrem Referat einen Einblick in ihren Berufsalltag und zeigte auf, wie sie Kreativität einsetzt.

Was haben der Schutz der Bienen, grafisches Design und Musik gemeinsam? Alles erfordert in hohem Masse Kreativität. Zu diesem Thema haben sich über 50 Interessierte, an dem von der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) und dem Lilienberg Unternehmerforum organisierten Anlass, mit drei Einblicken inspirieren lassen.

Johanna Müller, Grafikerin, freie Künstlerin und Kunstpädagogin aus Winterthur, berichtete aus ihrem Berufsalltag und zeigte eindrücklich auf, wie sie schrittweise – von einer ersten Skizze bis zum fertigen Produkt – visuelle Vorhaben plant und umsetzt. Wichtig für ihren Prozess sind eigenangelegte Bildsammlungen von zahllosen Motiven, die ständig erweitert werden. Zudem gilt es, die mit der Kundin oder dem Kunden vereinbarten zeitlichen Vorgaben einzuhalten, sodass am Ende des Monats auch das Einkommen stimmt.

Wie aus einer spontanen Idee, die auf einem Geschäftsflug nach Peking entstanden ist, ein erfolgreiches Start-up-Unternehmen geworden ist, erläuterte Pascal Brunner, Inhaber der Firma Vatorex. Ausgangspunkt der Geschäftsidee war der Schutz der Bienen vor der Varroa Milbe. Für Pascal Brunner setzt ein erfolgreicher kreativer Prozess vier Faktoren voraus:

  1. Kreativität entsteht im «Sweet Spot»: Man ist vor allem dort kreativ, wo man gut ist und gut sein will.
  2. Von der Muse küssen lassen: Wann die Kreativität zuschlägt, ist ungewiss. Man muss jederzeit offen dafür sein, auch mitten in der Nacht.
  3. Voraussetzungen schaffen: Kreativität braucht Gelingensvoraussetzungen, z.B. Raum und Zeit.
  4. Ziele verfolgen: Ohne Ziele oder Visionen gibt es keinen Grund für Kreativität.

Vanja Vukelic (Bass), Mattia Ferrari (Schlagzeug) und Giuliano Sulzberger (Gitarre) spielen gemeinsam in der Band Mama Jefferson und demonstrierten, dass Kreativität ohne eine solide Basis schwer zu realisieren ist. Mutig und selbstbewusst sein, die unterschiedlichsten Eindrücke aus dem vollen Leben aufnehmen, viel ausprobieren und ständiges Weiterbilden und Weiterentwickeln sind wichtige Grundpfeiler ihrer kreativen Prozesse. Der Beweis wurde von den dreien sofort erbracht: Basierend auf drei Stichworten aus dem Publikum improvisierte das Trio einen fetzigen Song. Der eigentliche Schatz zur Kreativität liegt gemäss den Musikern in der Neugierde, die es immer wieder aufs Neue zu wecken gilt.

Der Abend wurde mit einer angeregten, von Dr. Heinz Bachmann (Lilienberg Unternehmerforum/PHZH) moderierten, Podiumsdiskussion abgerundet. Was können nun Schulen aller Stufen tun, um Kreativität zu ermöglichen? Dozierende sollten Vorbilder für die Studierenden sein und bei ihnen Feuer entfachen können. Zudem wäre es schön, wenn man das benötigte Grundwissen – idealerweise ohne es zu merken – erlernen könnte und dann in herausfordernden Projekten anwenden könnte. Eine Sammlung von kreativen didaktischen Beispielen könnte die Praxis durchaus bereichern. Weiter gilt es, Gefässe für eigene oder Gruppenprojekte zu schaffen und damit der Kreativität einen bewussten Platz einzuräumen.

Text: Prof. Dr. Thomas Hermann und Dr. Renato C. Müller Vasquez Callo

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