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24.06.20 Intergenerationale Transmission von Stress und Trauma in der perinatalen Zeit

Am Mittwoch, 24. Juni 2020, fand eine Ringvorlesung der Reihe «Forschung und Praxis in der Frühen Kindheit» der Pädagogischen Hochschule Thurgau sowie der Universität Konstanz statt. Die Ringvorlesung wurde zum ersten Mal als Online-Veranstaltung durchgeführt. Der Vortrag wurde auf Englisch gehalten, während die Diskussion auf Deutsch erfolgte. Das Interesse am Thema war sehr gross: Mehr als 50 Personen hatten sich für die Ringvorlesung angemeldet.

Die eingeladene Referentin Prof. Dr. Antje Horsch von der Universität Lausanne gab zunächst einen Überblick über die Problematik von belastenden Geburtserfahrungen. Obwohl die Geburt für die meisten Eltern ein glücklicher und mit Spannung erwarteter Moment ist, empfindet ungefähr ein Drittel der Frauen die Geburt als traumatisch und einige können in der Folge eine posttraumatische Belas-tungsstörung (PTBS) entwickeln. PTBS bei Müttern nach der Geburt kann nicht nur die Paarbeziehung, sondern auch die Bindung und die Interaktion mit dem Säugling sowie verschiedene Aspekte der kindlichen Entwicklung negativ beeinflussen, und dies sowohl kurzfristig als auch langfristig. Es fehlen jedoch evidenzbasierte Frühinterventionen, die dazu beitragen könnten, die Entwicklung von PTBS nach der Geburt und damit die Übertragung traumabedingter Folgen auf die Kinder betroffener Mütter zu verhindern. Hier setzt ein aktuelles Forschungsprojekt der Referentin an. In einer randomisierten Interventionsstudie wird untersucht, ob das Ausführen einer visuell-kognitiv anspruchsvollen Tätigkeit (konkret das Spielen von «Tetris») ein paar Stunden nach der Geburt das Risiko von PTBS reduzieren kann.

Die Referentin beeindruckte nicht nur mit einem höchst praxisrelevanten Thema, sondern auch durch ihre inspirierende Forschungstätigkeit, die sie mit ihrer Arbeitsgruppe (Lausanne Perinatal Research Group) und verschiedenen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern durchführt. Die Präsentation führte entsprechend zu einer angeregten Diskussion, in der vor allem auch die Bedeutung der Befunde für die Praxis zur Sprache kam.

Text: Sonja Perren, Brückenprofessorin Entwicklung und Bildung in der Frühen Kindheit

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