Ein Sekundarlehrer erzählt

Manuele Pellegrino
Studiengang Sekundarstufe I, Absolvent 2017

An welcher Schule arbeiten Sie seit wann und in welcher Klasse?
Nach meinem Studienabschluss im Frühjahr 2017 habe ich mich extrem auf den Einstieg in den Beruf gefreut. Für mich war es ein fliessender Übergang, da ich bereits vor der Diplomierung schon eine 100%-Stelle als Stellvertretung für eine Lehrperson im Bildungssemester angenommen hatte. Im Schulhaus Remisberg in Kreuzlingen habe ich bereits eines meiner ersten Praktika durchgeführt und im Sommer 2017 dann auch eine Anstellung als Klassenlehrperson einer neuen 7. Klasse im E-Niveau erhalten.

Seit wann hatten Sie den Berufswunsch als Lehrer tätig zu werden?
Als Jugendlicher haben mich neben Sport und Englisch vor allem geografische Prozesse interessiert, weshalb ich zum Ziel hatte, dies zu studieren. Doch im Laufe der Zeit fiel mir auf, wie vielfältig meine Interessen waren. Mir wurde klar, dass mein zukünftiger Beruf mehr Herausforderungen mit sich bringen muss als nur eine Beschäftigung. Nebenbei trainierte ich eine Juniorenmannschaft im Unihockey und mir wurde bewusst, wie viel Spass mir die Arbeit mit Jugendlichen machte, was mich dann schlussendlich auch dazu bewegte, Lehrer zu werden. Dabei war es für mich von Anfang an klar, dass ich auf der Sekundarstufe unterrichten möchte. Zum einen gefiel mir die Auswahl der Fächerkombination und zum anderen die Herausforderung, Jugendliche in ihrer Pubertät zu begleiten.

Wie lief der Entscheidungprozess bei der Wahl der Fächer ab, für die Sie sich entschieden haben?
Bei der Fächerwahl zu Beginn des Studiums suchte ich mir meine Lieblingsfächer aus der eigenen Schulzeit aus. Mit dem Fach Deutsch ergänzte ich meine Kombination in der Absicht, dass dies als Klassenlehrperson wertvolle Lektionen sein könnten, die ich später mit der ganzen Klasse durchführen kann. Genau diese Überlegung zeigt sich jetzt im Berufsalltag als richtige Entscheidung. Dank der Ergänzung meiner Fächerkombination mit Medien und Informatik und Projektfreifächern erlebe ich meine eigene Klasse während vieler Lektionen über die ganze Woche verteilt. Dies erleichtert den ganzen organisatorischen Aufwand enorm.

Welche Arbeiten kommen neben dem Unterricht noch auf eine Klassenlehrperson zu?
Neben der Arbeit mit 25 pubertierenden Jugendlichen organisiert ein Klassenlehrer Lager und Exkursionen, führt mindestens jährlich Standortgespräche mit allen Eltern durch, erstellt Budgets und Kostenabrechnungen, kümmert sich um neues Zimmerinventar und Schulmaterial, arbeitet nahe mit den schulpsychologischen Diensten zusammen und hat nebenbei noch seine Schulhausämtli, die zum Berufsauftrag dazugehören. Und obwohl ich all diese Aufgaben sehr gerne mache, erfüllt mich die direkte Arbeit mit den Jugendlichen immer noch am Meisten. Denn die Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler ist sehr direkt, lebendig und energievoll.

Was erleben Sie als die grösste Herausforderung in Ihrem Beruf?
Eine Klasse besteht aus Individuen, die alle unterschiedliche Stärken und Schwächen mitbringen. Ich sehe es als grosse Herausforderung, die Jugendlichen so anzuleiten, dass sie am Ende ihrer Schulzeit eine für sie passende Anschlusslösung finden, egal ob dies eine weiterführende Schule oder eine geeignete Lehrstelle ist. Dadurch dass die Arbeit so nahe an den Jugendlichen stattfindet, spielt die Beziehung zu jeder einzelnen Person eine entscheidende Rolle. Darauf lege ich persönlich in meinem Schulalltag viel Wert und es scheint sich bisher auszuzahlen, denn die Klasse harmoniert und arbeitet hervorragend.

Wie sehen Ihre beruflichen Zukunftspläne aus?
Nach meinem ersten Jahr in der Praxis kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass ich meine Profession gefunden habe. Ich bin froh darüber, dass ich damals auf meinen Instinkt und die Stimmen aus meinem Umfeld gehört und mich für den Beruf des Sekundarlehrers entschieden habe. Solange ich mit einer positiven Grundeinstellung, Humor und Freude am Morgen ins Klassenzimmer laufen kann, möchte ich diesen Beruf sicherlich noch viele Jahre weiter in genau dieser Intensität und Vielfältigkeit ausführen. Denn mit genau diesem eigenen Verhalten steckt man die Jugendlichen an und motiviert diese jeden Tag aufs Neue dazu, etwas aus ihrem Leben zu machen.

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