Die berufspraktische Ausbildung von Studierenden erfolgt in enger Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxis. Dadurch wird den Praxislehrpersonen eine wichtige Rolle im Ausbildungsprozess zugemessen. Das Lernen von Studierenden im Praxisfeld dürfte insbesondere dann gelingen, wenn ein gemeinsam getragenes Verständnis von (fachlichem) Lehren und Lernen in den beiden Ausbildungsfeldern Hochschule und Schulpraxis vorhanden ist, und wenn die Praxislehrpersonen als Expert*innen über ein Mehr an Wissen und Kompetenzen im Vergleich mit Studierenden verfügen.
Inwiefern tatsächlich ein gemeinsam getragenes Verständnis von Mathematik und Mathematiklernen und -lehren von Studierenden und ihren Praxislehrpersonen vorliegt und sich die beiden Gruppen bezüglich mathematikdidaktischer Kompetenzen unterscheiden, ist Gegenstand der SNF-Forschungsstudie «Lerngelegenheiten für Lehrstudierende im sozialen Netzwerk Praxisfeld aus allgemein- und mathematikdidaktischer Perspektive» («DiaMaNt»), die von 2021 bis 2025 an der PHTG in Kooperation mit PHLU läuft.
Bei einer ersten Kohorte von 257 Primarstudierenden und 186 Praxislehrpersonen wurden im Frühling 2022 in einer schriftlichen Befragung Überzeugungen zu Mathematik und zu Mathematiklehren und -lernen sowie fachdidaktische Kompetenzen anhand von unterrichtsnahen situationsbezogenen Textvignetten erhoben. Ergebnisse der ersten Kohorte werden im Vortrag vorgestellt und diskutiert. Es werden Fragen für die (berufspraktische) Ausbildung aufgeworfen und mögliche Konsequenzen zur Diskussion gestellt.