Allgemeine Didaktik im Studiengang Sekundarstufe II

Die Bildungspolitik befindet sich in einer Phase des Umbruchs: Nachdem sich die Schulen jahrzehntelang an der Wissensvermittlung und am Lehren orientiert haben (Inputsteuerung), stehen nun Kompetenzorientierung und das Lernen im Zentrum (Outputsteuerung). Der Unterricht verändert sich dadurch grundlegend.

Im ersten Semester des Studiengangs Sekundarstufe II befassen sich die Studierenden im Rahmen der allgemeinen Didaktik zunächst mit ihren eigenen berufsbezogenen Wertvorstellungen. Davon ausgehend lernen sie verschiedene didaktische Modelle und Konzepte kennen, erleben diese als wertorientiert und werden aufgefordert, dazu Stellung zu beziehen. Es geht darum, sich vertieft und literaturgestützt mit der Frage auseinanderzusetzen, was guten Unterricht ausmacht. Dabei werden wichtige Begriffe geklärt und ein vertieftes professionsbezogenes Verständnis von Unterricht, Lehren und Lernen aufgebaut. Eingebettet in diesen Prozess müssen sich die Studierenden auch mit dem oben beschriebenen Wandel befassen. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit der eigenen schulischen Sozialisation (die bei der überwiegenden Mehrzahl der Studierenden dem alten Paradigma entspricht) und dem Umstand, dass die bildungspolitische Entwicklung Schulen fordert, die dem neuen Paradigma folgen. In diesem Spannungsfeld ist die individuelle Klärung der Frage, was man (derzeit) für guten Unterricht hält, persönlich und systemisch bedeutsam. Eine selbst erteilte, auf Video aufgezeichnete und analytisch aufbereitete Unterrichtslektion begleitet diesen Bewusstseinsbildungs- und Lernprozess.

Im zweiten Semester lernen die Studierenden Konzepte und Modelle kennen, welche für den kompetenzorientierten Unterricht von zentraler Bedeutung sind. In diesem Zusammenhang lernen sie komplexe Lern-Lehr-Settings zu entwickeln, die einem vierphasigen Lernprozessmodell folgen (Interdependenter Lernzyklus) und deren Kernstücke herausfordernde und attraktive Lernaufgaben sind. Dazu werden verschiedene Formen der Lernunterstützung vorbereitet sowie ein passendes, kompetenzorientiertes Beurteilungs- und Bewertungskonzept angelegt, welches auch die Entwicklung der Fähigkeiten zum selbstständigen Lernen und zur Selbststeuerung fördert. Im Rahmen von Peer-Reviews analysieren die Studierenden die fertigen Lerneinheiten gegenseitig. Dabei üben sie sich im Erkennen von konstruktions- und durchführungsrelevanten Merkmalen, geben Feedback, tauschen Optimierungsvorschläge aus und setzen diese um. Auf diese Weise absolvieren die Studierenden selbst exemplarisch einen vollständigen Lernzyklus.

Leitung Sek II
Dr. Thomas Lenzhofer
thomas.lenzhofer(at)phtg.ch
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