
- Forschungsabteilung
- Professur Mathematikdidaktik
- Dozierendenforschung
- Forschungsstelle Medienpädagogik
- Brückenprofessur Empirische Bildungsforschung
- Brückenprofessur Entwicklung und Bildung in der Frühen Kindheit
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- Binationales Zentrum für Qualitative Methoden
Wissenschaftsorientierung in der berufspraktischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung
Projektbeschrieb
Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung an Pädagogischen Hochschulen zielt auf Professionalisierungsprozesse angehender Lehrerinnen und Lehrer, in denen sowohl berufsfeldbezogene und situative Handlungsanforderungen wie auch wissenschaftsbezogene Anforderungen gleichermassen berücksichtigt werden. Insbesondere die berufspraktische Ausbildung verfolgt diesen Anspruch, was sich in der Konzeption der dazugehörigen Begleitveranstaltungen wie beispielsweise Reflexionsseminaren oder Mentoraten niederschlägt.
Das Forschungsprojekt fragt danach, wie in der berufspraktischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung an den Pädagogischen Hochschulen (beschränkt auf die Ausbildung für die Primarstufe) die Bezugnahme auf Wissenschaft, insbesondere auf wissenschaftliches Wissen und auf wissenschaftliche Verfahren hergestellt wird. Im Fokus des Interesses stehen nicht die dahinterliegenden konzeptionellen Überlegungen zu individuellen Professionalisierungsprozessen in der berufspraktischen Ausbildung, sondern die konkrete Ausgestaltung dieser Bezugnahme – also das doing science – in den dazugehörigen Begleitveranstaltungen an den Pädagogischen Hochschulen. Die Studie beabsichtigt, die Vielfalt der Bezugnahmen auf Wissenschaftlichkeit in den berufspraktischen Studien zu kartieren und entlang unterschiedlicher Dimensionen von Wissenschaftlichkeit aufzuzeigen.
Die Datengrundlage der Studie bilden 12 leitfadengestützte qualitative Interviews mit Dozierenden aus vier Pädagogischen Hochschulen der Schweiz, die solche Begleitveranstaltungen der berufspraktischen Studien in Studiengängen zur Primarschulstufe durchführen. Fünf weitere Interviews wurden mit Leitungspersonen der berufspraktischen Ausbildung aus denselben Hochschulen geführt.
Die Auswertung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst bietet eine qualitative Inhaltsanalyse einen differenzierten Blick darauf, mit welchen Ansprüchen, mit welchen didaktischen Verfahren und gegen welche Widerstände eine Wissenschaftsorientierung in der berufspraktischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung realisiert wird. In einem weiteren Schritt werden die narrativen Passagen der Interviews mit stärker rekonstruktiven Verfahren ausgewertet und damit ein tieferes Verständnis der Bedeutung der Wissenschaftlichkeit in berufspraktischen Studien generiert.