MathS-Mathematikunterricht sprachsensibel gestalten

MathS - Mathematikunterricht sprachsensibel gestalten

Projektbeschrieb

 

Ausgangslage und Forschungsziel

Ungenügende sprachliche Kompetenzen wirken sich nicht nur in den Sprachfächern, sondern ebenso in der Mathematikleistung aus. Damit haben Kinder mit ungünstigen sprachlichen Voraussetzungen auch in Mathematik entsprechende Nachteile. Empirische Studien haben wiederholt insbesondere im Bereich der Sekundarstufe I gezeigt, dass sich durch entsprechende fachlich und thematisch fokussierte Sprachförderung die Mathematikleistung sprachlich schwacher Lernender deutlich steigern lassen. Bisher liegen aber noch kaum Ergebnisse zur gezielten fach- und sprachbezogenen Förderung im Mathematikunterricht von jüngeren Schülerinnen und Schülern vor, obwohl es im Zusammenhang mit einem kumulativem Wissensaufbau Sinn ergibt, mit einer gezielten fach- und sprachbezogenen Förderung möglichst früh zu beginnen.

Hier setzt das vorliegende Forschungsprojekt an und untersucht im Rahmen einer Interventionsstudie mit Kontroll- und Untersuchungsgruppe (je 5-6 dritte Klassen) die Wirksamkeit entsprechend fach- und sprachbezogen aufbereiteter Materialien zur Bearbeitung von zwei Mathematikthemen. Ziel ist es, nebst dem Generieren von empirischen Erkenntnissen, für die Lehrpersonen erprobte und evaluierte Unterrichtseinheiten verfügbar machen zu können.

Es interessieren insbesondere folgende Fragestellungen:

  1. Inwiefern lassen sich positive Effekte der Leistungsentwicklung insbesondere von sprachlich schwachen Lernenden in zwei unterschiedlichen thematischen Mathematikeinheiten nach der Durchführung einer entsprechenden sprachbezogenen fachlichen Bearbeitung des Themas in der Klasse nachweisen?
  2. Welche Lernende profitieren von der sprachbezogenen Förderung?

Das Projekt steht in engem Zusammenhang mit dem vom Amt für Volksschule des Kantons Thurgau für die Thementagung 2020 festgelegten Schwerpunkt der Sprachförderung im Fach und wird deshalb auch grosszügig finanziell vom AV unterstützt. Die Stiftung «Cogito Foundtation» unterstützt das Projekt ebenfalls finanziell. Die Studie selbst ist vom Departement für Erziehung und Kultur (DEK) offiziell bewilligt worden.

Intervention und Stichprobe

Im Rahmen einer Intervention werden zwei Mathematikthemen (je 1 Wochenthema, ca. 5 L) in der Klasse bearbeitet (März, Mai). Die Interventionsgruppe erhält dafür zusätzliche Materialien zur sprachsensiblen Bearbeitung der beiden Themen. Jeweils nach der Bearbeitung der beiden Themen werden die inhaltlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler erfasst. Zu Beginn (Februar) und am Schluss der Studie (Juni) werden die Sprach- und Mathematikkompetenzen der Schülerinnen und Schüler erhoben. Die Lehrpersonen der Kontrollgruppe erhalten die überarbeiteten und optimierten Materialien nach Abschluss des Projekts. Alle Lehrpersonen bekommen zu den Ergebnissen des Posttests eine Zusammenstellung der Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler in der Klasse mit einem kurzen Fördervorschlag zu Sprache und zu Mathematik allgemein.
Die Lehrpersonen haben die Möglichkeit anzugeben, welcher Gruppe sie angehören möchten.

Bearbeitung

Prof. Dr. Esther Brunner, Projektleitung
Felix Bernet
Jonas Lampart, M. Sc.
Stephan Nänny, MAS

Finanzierung

Eigenmittel der PHTG
Amt für Volksschule des Kantons Thurgau
Cogito Foundation

Laufzeit

12/2019-04/2021

Quicklinks

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Kontakt

Pädagogische Hochschule Thurgau
Unterer Schulweg 3
Postfach
CH-8280 Kreuzlingen 1
Telefon +41 (0)71 678 56 43
E-Mail pfw.sekretariat(at)phtg.ch