Interview Nadine Rabensteiner

Interview mit Nadine Rabensteiner, Teilnehmerin CAS Lerncoaching 2017–18

«Das Wie ist wichtiger als das Was»

Nadine Rabensteiner
Lehrerin seit: 2013
Schule: Rietwies, Balterswil
Stufe: 4. – 6. Klasse (AdL)

Bereits in ihrem zweiten Berufsjahr hat es Nadine Rabensteiner im Rahmen des Weiterbildungsblocks an der PHTG «gepackt», wie sie erzählt. Das Thema «Lernen» fasziniert sie. Seit dem Januar 2017 besucht sie nun den Weiterbildungsstudiengang CAS Lerncoaching.

Was hat Sie motiviert, sich für den CAS anzumelden?
Besonders spannend fand ich die Ausschreibung, bzw. die vielseitigen Themenbereiche, die wir während des CAS behandeln. Nebst dem Lerncoaching-Gespräch an sich, vertiefen wir auch unser Wissen über Lernen und Lernstrategien. Die individuelle Lernbegleitung meiner Schüler und Schülerinnen war mir schon immer ein grosses Anliegen und ich habe Lerngespräche über individuelle Lernziele geführt.

Welche Elemente des CAS konnten Sie in Ihrem Berufsalltag bereits einsetzen und wie unterstützen diese Ihre tägliche Arbeit?
Allgemein hat das «Lernen lernen» noch einen grösseren Stellenwert in meinem Unterricht bekommen. Sicherlich hat sich meine allgemeine Gesprächskompetenz verbessert oder ich fühle mich auf jeden Fall sicherer, auch im Hinblick auf Elterngespräche. Im Bereich Lernstrategien habe ich ein grösseres Wissen und konkrete Umsetzungsideen. Oft ist das «Wie?» wichtiger als das «Was?».

Was ist besonders wertvoll oder hilfreich?
Mit Pierre-Yves Martin von der PHTG und Thorsten Nicolaisen haben wir erfahrene Fachleute, die uns unterrichten und die Beispiele aus der Praxis einbinden. So kann man sich einerseits die Theorie besser einprägen und weiss gleichzeitig, was funktionieren kann und was eher nicht. Die vielen Inputs der Referierenden finde ich sehr wertvoll, aber auch, dass wir selber viele Dinge in den Veranstaltungen ausprobieren, reflektieren und besprechen können. So profitieren wir enorm vom Feedback und Wissen der Fachleute.
In der Studiengruppe schätze ich den Austausch von Unterstufe bis Berufsschule. Wir haben ganz unterschiedliche Hintergründe und Blickwinkel.

Der CAS verknüpft theoretische Elemente mit Elementen aus der Praxis. Welches sind für Sie die wichtigsten Erkenntnisse, was hat Ihnen geholfen?
Die Kinder sind sehr offen, wenn es um das Thema Lernen geht. Reflexion muss geübt sein und immer wieder bin ich beeindruckt, wie gross ihre Kompetenz in diesem Bereich dann in der 6. Klasse ist. Ich gebe mir Mühe, Lernstrategien praktisch an einem Thema erfahrbar zu machen. So bereiten wir uns beispielsweise als Klasse gemeinsam auf die NMG-Prüfungen vor, immer mit einer anderen Lernstrategie. Die Schüler und Schülerinnen erweitern damit ihr eigenes Lernstrategien-Repertoire, können später darauf zurückgreifen und es auf eine andere Lernsituation anwenden.

Klassenlehrerin und Lerncoach, wie unterscheidet sich die Aufgabe?
Als Lerncoach erfülle ich eine andere Rolle. Ich bin nicht Erziehende, wie ich das als Klassenlehrerin auch sein muss. Mit einer Coachingecke im Schulzimmer, die bewusst für zwei Personen eingerichtet ist, sind diese Rollen auch räumlich sichtbar. Bei der Einrichtung und Umsetzung dieser Coachingecke haben die Schülerinnen und Schüler aktiv mitgewirkt. Im Coaching-Gespräch macht die «Hauptarbeit» der Schüler/die Schülerin (Coachee). Meine Aufgabe besteht darin, mit kompetenter Begleitung den Coachee zu unterstützen. Viele dieser «Werkzeuge», die ein Lerncoach nutzt, kann ich aber auch als Klassenlehrerin einsetzen und die Schüler und Schülerinnen so noch gezielter auf ihrem Lernweg begleiten und unterstützen. Die Doppelfunktion ist eine Bereicherung und das Eine schliesst das Andere nicht aus.

Wovon konnten Sie persönlich profitieren?
Der Erfahrungsaustausch mit anderen, die ebenfalls diesen Lernweg gehen, ist wertvoll. Im Allgemeinen bin ich sensibler für «günstige» Lernsituationen geworden und versuche diese zu nutzen. Die praktischen Übungen in den Veranstaltungen waren teilweise auch eine persönliche Challenge, weil wir keine Rollenspiele machten oder «Pseudothemen» behandelten, sondern Dinge, die uns wirklich beschäftigen. So habe ich aber selbst schon vom Coaching durch Mitstudierende profitieren können. Als Coach oder Beobachterin habe ich gelernt mit echten Situationen und Emotionen umzugehen, was sehr hilfreich war.

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