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10.02.16 Alltagsgespräche im Kindergarten unter der Lupe

Praxislehrpersonen der Vorschulstufe erhielten an der PHTG Forschungseinblicke. 30 Praxislehrpersonen und die Mentoratspersonen der Vorschulstufe haben sich zusammen mit dem Team des Forschungsprojekts «ProSpiK» (vertreten durch Dieter Isler, Sibylle Künzli und Katharina Kirchhofer) mit Videoanalysen von Alltagsgesprächen im Kindergarten auseinandergesetzt.

Welche Interaktionsformen entstehen zwischen Kindergartenlehrpersonen und Kindern? Welche Bedeutung haben die sprachlichen und nichtsprachlichen Handlungsanteile? Wie arbeiten Lehrpersonen und Kinder interaktiv zusammen? Wie können diese komplexen Prozesse interpretiert werden? Welche Rückschlüsse auf das professionelle Handeln der Lehrpersonen sowie auf die Partizipation und das Lernen der Kinder sind möglich? Am 10. Februar 2016 wurden solche Fragen an der PHTG in einem Vortrag und in zwei Videowerkstätten bearbeitet.

Maria Moser, Leiterin des Studiengangs Vorschulstufe an der PHTG, formuliert ihre Erfahrungen an diesem Nachmittag wie folgt: «Durch gezielte Fragen und durch das Schulen des Beobachtungsverhaltens und das Erkennen, wie unterschiedliche Personen die wahrgenommenen Interaktionen konstruieren, begründen und beurteilen, werden die Teilnehmenden auf die verschiedenen Blickweisen sensibilisiert. Eine Rollen- und Funktionsdiskussion kann stattfinden. Wie reagieren wir als Praxislehrpersonen und Mentoratspersonen? Worauf achten wir als Beurteilende oder wie reagieren wir in der Coachingrolle? Werfen wir den Blick auf das Verhalten der Kinder oder eher auf das Handeln/Instruieren der Lehrpersonen? Das gemeinsame Visionieren von kleinsten Unterrichtssequenzen fördert die Professionalisierung der Mentorats- und Praxislehrpersonen und ermöglicht einen Perspektivenwechsel. Schon nach kurzer ‹Übungszeit› wird die Sicht von einer Defizitorientierung hin zum Suchen von sinnstiftendem Handeln der Beteiligten erweitert. Das Ko-Konstruieren von Handlungsabläufen verändert dementsprechend den Blick weg von der Beurteilung und Abwertung von Handlungsweisen hin zu einer kritischen Akzeptanz. Dadurch entsteht eine Sensibilität für komplexe Prozesse, wie sie in Unterrichtssituationen stets ablaufen. Ein Verständnis für den Sinn der jeweiligen Verhaltens- und Ausdrucksweisen kann entstehen.»

Mit dieser Veranstaltung konnte die Partnerschaft von Praxis und Forschung gestärkt werden: Die Lehrpersonen haben ihren konkreten Alltag aus einer forschenden Perspektive in den Blick genommen, die Forscherinnen und Forscher hatten Gelegenheit, die praktische Relevanz ihrer Analysewerkzeuge und -ergebnisse zu überprüfen.

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