
Natur-, Human- und Gesellschaftswissenschaften im Studiengang Primarstufe

In der Primarschule steht im Fach Natur-, Human- und Gesellschaftswissenschaften die Auseinandersetzung mit der Welt im Zentrum. Es geht darum, sich in der Welt zu orientieren, diese zu verstehen, sie aktiv mitzugestalten und in ihr verantwortungsvoll zu handeln. Die Kinder erwerben und vertiefen somit grundlegendes Wissen und Können. Dadurch werden Erfahrungen erweitert und neue Interessen entwickelt.
Die Ausbildung in den Natur-, Human- und Gesellschaftswissenschaften im Studiengang Primarstufe beginnt im 1. Semester des Studiums und beinhaltet 6 Module (total 12 ECTS-Punkte). Es kann zudem ein Studienschwerpunkt im Fachbereich NMG gewählt werden. Dieser umfasst weitere Module (7 Punkte) und die Diplomarbeit (6 Punkte).
Module im 1. Studienjahr (Basisqualifikation)
Im 1. Studienjahr stehen fachwissenschaftliche Aspekte von primarschulrelevanten Themen im Vordergrund. Aus zwei Teilbereichen – A und B – wird im Herbstsemester (1. Semester) je ein Modul ausgewählt. Jedes Modul entspricht 1.5 ECTS-Punkten.
- Bereich A: Judentum, Christentum, Islam oder Raum, Zeit, Gesellschaft
- Bereich B: Natur oder Gesundheit oder Technik im Alltag
Zu einem der Module wird im Frühlingssemester (2. Semester) eine Projektarbeit (1 Punkt) verfasst und präsentiert.
Alle drei Module werden gemeinsam mit den Studierenden des Studiengangs Vorschulstufe besucht.
Module im 2. Studienjahr (Standardqualifikation)
Die Lehrveranstaltung Fachdidaktik NMG (4 ECTS-Punkte) sorgt im 2. Studienjahr für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Didaktik des NMG-Unterrichts. Es geht in diesem Jahresmodul darum, multiperspektivische Zugänge aufzuzeigen und herauszuarbeiten. Dabei sind aber auch die Einzeldisziplinen sehr bedeutsam und müssen sowohl fachlich als auch (fach)didaktisch berücksichtigt werden. Demnach sind die fachdidaktischen Kompetenzen der Lehrpersonen zentral, um die einzelnen Perspektiven ganzheitlich zusammenzuführen und vernetzen zu können
In diesem Lernarrangement werden während zwei Semestern neben vier interdisziplinären Plenarveranstaltungen (Einführung in die NMG-Fachdidaktik, Einführung in die Bildung für nachhaltige Entwicklung, Themenplanung im NMG-Unterricht, NMG-Unterricht mit einem Planungsmodell entlang von Fragen planen) die folgenden vier praxisorientierten Teilmodule besucht: Natur; Phänomene; Raum, Kulturen, Werte sowie Zeit & Gesellschaft.
Die Studierenden erwerben in diesem Modul die Grundlagen für die Planung und Durchführung von kompetenzorientiertem Unterricht im Fach NMG anhand des Lehrplans und lernen fachspezifische Arbeits-, Denk- und Handlungsweisen sowie geeignete Unterrichtsmittel kennen.
Module im 3. Studienjahr (Schwerpunktqualifikation)
Das 3. Studienjahr dient der exemplarischen Vertiefung und Spezialisierung im Fachbereich NMG. Die Studierenden können ihre Vertiefungsmodule selbst wählen. Diese finden im Herbstsemester als Semestermodul und im Frühlingssemester als Studienwoche statt.
Es werden themenspezifisches Fachwissen und disziplinäre Fachdidaktikzugänge vertieft. Exemplarisch werden auch mehrperspektivische Zugänge sowie das Bildungskonzept Bildung für nachhaltig Entwicklung thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt insbesondere in den Studienwochen auf dem Einbezug von ausserschulischen Lernorten und Lernpartnern in den NMG-Unterricht.
Herbstsemestermodule (2 ECTS-Punkte)
- Chemie, Physik und Technik mit Kindern
- Gesundheit und Krankheit
- Kinder entdecken den Raum
- Kinder entdecken Geschichte
- Tiere, Pflanzen, Lebensräume
- Was bedeutet Heimat für mich?
- Wissenschaftliche Weltbilder und Kulturkonflikte
Studienwochen (2 Punkte)
- Angewandte Steinzeit
- Der Technik auf der Spur
- Lernort Bauernhof: Landwirtschaft erleben
- Naturpädagogik vernetzt vermitteln
- Tierhaltung und Schulgarten
- Wetterbeobachtung und Klimawandel
Diplomprojekt
Ausserschulische Lernorte
In diesem Diplomprojekt wird studiengangsübergreifend (VS und PS) in die Grundlagen des Unterrichtens mit Einbezug von ausserschulischen Lernorten (ALO) eingeführt. Die Studierenden führen selbstständig und eigenverantwortlich ein Praxisprojekt durch. Ausserdem werden verschiedene Planungsmodelle für den Unterricht mit Einbezug von ALOs vorgestellt und die Auswirkung der Planungsmodelle auf den Besuch eines ALOs anhand von Beispielen untersucht.
Module im Rahmen des Diplomprojekts ALO:
- Studienwoche Ausserschulisches Lernen (2 ECTS-Punkte)
- Praxisprojekt ALO (2 ECTS-Punkte)
- Kompetenzen ALO erweitern I (2 ECTS-Punkte)
- Kompetenzen ALO erweitern II (1 ECTS-Punkte)
- Bachelorarbeit (6 ECTS-Punkte)
Globales Lernen setzen (pausiert im Jahr 2022/23)
Globales Lernen als ein Teil des Bildungskonzeptes BNE versteht sich als pädagogische Antwort auf die Globalisierung und geht davon aus, dass die weltweiten Entwicklungen und Interdependenzen auch die Schule erreicht und verändert haben. Im Rahmen dieses Diplomprojekts stellt man sich im Rahmen eines Partnerschaftsprojekt der PHTG und der University of Hawai'i at Mãnoa (UHM) in Honolulu im «Modul Teaching and Learning for a Globalized and Sustainable World» diesen Herausforderungen. Ein Studierendenaustausch führt zu einem jeweils gegenseitigen Kennenlernen unterschiedlicher pädagogischer Praxis in einem jeweils multikulturellen Umfeld. Es geht darum, dass die Teilnehmenden globale Zusammenhänge, gegenseitige Abhängigkeiten und vorhandene Gefälle der Weltgesellschaft verstehen lernen, und eigene Handlungsspielräume identifizieren um anhand dessen Gestaltungskompetenz entwickeln und Mitverantwortung erkennen.
Module im Rahmen des Diplomprojekts Globales Lernen:
- Global Education, Interculturality and Sustainable Development (2 ECTS-Punkte)
- Studienreise: Learning, teaching and living in Hawaii (3 ECTS-Punkte / Woche 40-42)
- Exemplarische Reflexion in Praxis zu einem Thema des Globalen Lernens mit Bezug zu Hawaii (2 ECTS-Punkte)
- Diplomarbeit (6 ECTS-Punkte): Die Diplomarbeit steht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit der Partnerschaft. Sie wird von der PHTG betreut.
individuelles Diplomprojekt
Gesundheit und Prävention
In diesem individuellen Diplomprojekt wird studiengangsübergreifend (VS und PS) in die Gesundheitspräventionsarbeit in Schulhäusern eingeführt. Im Zentrum dieses Diplomprojekts steht ein knapp dreiwöchiges Praktikum mit Ausbildungsanteilen auf der Fachstelle Perspektive in Weinfelden mit den folgenden Zielen:
- Eine umfassende Aneignung von Sachwissen und Handlungskompetenzen wird gefördert, um gezielte, nachhaltige Arbeit in Schulhäusern leiten und begleiten zu können.
- Quellen, Problemstellungen und Methoden im Kontext von Schule und Gesundheit werden vermittelt.
- Es wird gelernt und geübt, wie ein Projekt für eine Schule konzipiert, durchgeführt, evaluiert und dokumentiert wird im Kontext vom Netzwerk «Gesunde Schule Thurgau».
- Eine wahlweise Vertiefung in die Bereiche «Suchtprävention im Betrieb», «Gewalt-Prävention» und «Netzwerk Gesunde Schulen TG», verbunden mit dem Besuch von Aussenstellen und einem internen Erfahrungsaustausch, wird organisiert.
- Das Praktikum wird in einem Bericht dokumentiert und reflektiert.
Das individuelle Diplomprojekt umfasst:
- Praktikum auf der Fachstelle Perspektive (DP-Woche 40 und zwei Wochen Herbstferien), inklusive Bericht (5 ECTS-Punkte)
- Individuell wählbare Credits: In Eigenverantwortung und Selbstorganisation werden Vorlesungen, Vorträge oder Fachtagungen im Kontext von Gesundheit und/oder Prävention besucht, sowie laufende Schulprojekte begleitet. Die besuchten Veranstaltungen werden in einem Bericht dokumentiert. (2 ECTS-Punkte)
- Bachelorarbeit (6 ECTS-Punkte)